Erfahrungsberichte von Mentorinnen und Mentoren

Erfahrungsbericht von Mentorin Sina (2. Jahrgang) // Studienrichtung: Lehramt Mittelschule

 

Es liegt mir am Herzen, den Start für die Mentees in Deutschland zu erleichtern und ihnen zu helfen, da sie es ohnehin schon nicht leicht hatten im Leben und sich jetzt in einer komplett fremden Kultur konfrontiert sehen. Mein Mentee ist ein Mädchen und heißt mit Nachnamen Saado Hassan und macht gerade eine Ausbildung bei einer Gemeinschaftspraxis für Neurologie am Leipziger Platz.

Am Anfang des Mentorings haben mein Mentee und ich uns Ziele definiert. Wir haben uns darauf geeinigt, welchen Soll-Zustand sie in diversen Bereichen erreichen will und wie ich ihr dabei helfen kann. Themenbereiche waren hier zum Beispiel der Aufbau von Sprachkompetenzen und Selbstmanagementkompetenzen.

Lernmethoden und einfachste Sprachkompetenzen in Deutsch, die für uns selbstverständlich sind, werden plötzlich zentraler Gegenstand des Lernens. Für mich implizites Wissen musste ich nun in kleine didaktisch sinnvolle Einheiten umwandeln. Außerdem lernt man wirklich, was inklusives Lernen in der Praxis ist.

Außerdem reden mein Mentee aber auch viel über private Dinge. Dies ist neben der fachlichen Förderung auch ein zentraler Bestandteil bei unseren wöchentlichen Treffen. Außerdem kann sie mich auch immer über Whatsapp kontaktieren und mir alltägliche Fragen stellen.

Bei der Vorbereitung der wöchentlichen Treffen schaue ich mir zunächst noch einmal die oben genannten Ziele an und ihre bisherige Entwicklung dazu. Dann überlege ich mir, welche konkreten Methoden und Konzepte ich zur Anwendung bringen kann und welche Anliegen mein Mentee mit in das Treffen bringen könnte. Ich lass mir dann von ihr im Vorfeld ihre Unterlagen aus der Berufsschule schicken (über Whatsapp).

Meistens sagt sie dann auch schon, wo sie gerade Hilfe beim Lernen braucht und was sie nicht versteht.

Anschließend fasse ich unsere Treffen kurz schriftlich zusammen, was ich für meine Dokumentation über das Mentoring dann verwenden kann.

Mir persönlich bringt das Projekt sehr viel, da ich theoretisches Wissen aus den Fächern wie Schulpädagogik etc. in die Realität umsetzen kann.

Außerdem erhalte ich eine Vergütung für meine Tätigkeit als Mentorin. Aber auch die Theorien, die in den Begleitseminaren vermittelt werden, sind sehr spannend und umfangreich und helfen einem direkt weiter für das Mentoring.